Vorbemerkung
Die Wahl der Heizungsart für die neu zu errichtende Kindertagesstätte in Kleinwaltersdorf war umstritten. Die Stadtverwaltung favorisiert wegen der angespannten Haushaltlage der Stadt eine auf dem Energieträger Flüssiggas beruhende Variante, weil diese unter den gegebenen Umständen die geringsten Investitionskosten erfordert. Ein Teil der Stadträte sieht die etwa 80 TEuro teuerere Heizung über Wärmepumpe als sinnvoller an, weil sie den Klimazielen gerecht wird und sich mittelfristig wegen der geringeren Betriebskosten auch finanziell günstiger stellt. Das Fraktionsmitglied, Dr. R. Hoffmann, hat aus seiner Sicht Vor- und Nachteile der Varianten herausgearbeitet(Tabelle unten). Die Fraktion hat sich letztlich der Argumentation der Verwaltung angeschlossen, d.h. angesichts der Haushaltlage die geringeren Investionskosten als entscheidend bewertet. Dieser Standpunkt muss überdacht werden, wenn finanzielle Mittel zusätzlich für Maßnahmen aufgewandt werden sollen, die freiwilligen Charakter haben.

Klimatisierung Kindergarten Kleinwaltersdorf

ErdwärmeFlüssiggas
alternative regenerative Energiekonservative importabhängige, endliche Energie, fossiler Brennstoff
entspricht der Zielstellung der Bundesregierung (14 % regenerative Energien 2020) und den Appellen der Weltbank zur Klimaerwärmung steht den aktuellen Forderungen entgegen
§3 Abs. 1 Erneuerbare-Energien-Wärmegesetz: Grundforderung „Die Eigentümer von Gebäuden, die neu errichtet werden, müssen den Wärmeenergie- bedarf durch die anteilige Nutzung von erneuerbaren Energien decken“ entspricht nicht den gesetzlichen Festlegungen
§ 5 Abs. 4 Erneuerbare-Energien-Wärmegesetz:„Beim Einsatz von Geothermie oder Umweltwärme wird eine Deckung des Wärmebedarfs zu mind. 50 % verlangt“. Bei Nichteinhaltung Bußgelder bis 50.000 Euro Forderungen des EEG-W nur mit Ersatzmaßnahmen erfüllbar
höhere Investkosten (80.000 Euro)geringere Investkosten (-80.000 Euro)
geringere Betriebskosten höhere Betriebskosten
keine CO2 - Emission direkt an der KitaCO2 – Emission
kein Behälter im Außenbereich erforderlichBehälter im Außenbereich erforderlich
kein SchornsteinAbgasabführung notwendig
kein GefahrengutFlüssiggas ist explosionsfähiges Gefahrengut, bei Leckagen reichert es sich in der Tallage an
Elektroenergie im Vergleich mit Flüssiggas Preis relativ konstant, Steigerung um ca. 20%Preissteigerung von 7/09 bis 3/12 um 100 %
Energiekosten an Stadtwerke Freiberg(künftig praktisch Eigengesellschaft der Stadt Freiberg)Energiekosten an Fremdbetrieb
kein Transportrisiko Transportrisiko im Winter bzw. bei Stau
bessere Verteilungsmöglichkeit der BohrungenBehälter muss unmittelbar an der Straße sein und benötigt Freifläche
kann im Sommer zur Kühlung genutzt werden(sinnvoll bezügl. Klimawandel)ausschließlich Heizmöglichkeit, Kühlung unmöglich

In Freiberg liegen positive Erfahrungen bei der Nutzung von Erdwärme vor (Talstraße, Kita Pfarrg.)

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